Warum Sommerausrüstung im Winter keine Option ist

Auch ohne Schnee in den Tiefenlagen: Winterausrüstung ist unverzichtbar

Die Adventszeit und der Winter bringen nicht nur festliche Stimmung, sondern auch gefährliche Strassenverhältnisse. Viele Autofahrer gehen davon aus, dass Winterreifen und andere Winterausrüstung nur bei Schnee notwendig sind. Doch das ist ein Irrglaube!

Bereits bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius verlieren Sommerreifen ihre Leistungsfähigkeit. Besonders in der Schweiz mit ihren wechselnden Wetterbedingungen und topografischen Herausforderungen ist die richtige Ausrüstung essenziell, um sicher unterwegs zu sein. Zudem gibt es gesetzliche Regelungen, die bei Vernachlässigung teure Folgen haben können.


Warum Winterausrüstung im Winter unverzichtbar ist

  1. Temperaturen und Haftung:
    Sommerreifen verhärten bei niedrigen Temperaturen, wodurch der Grip auf der Fahrbahn erheblich abnimmt. Winterreifen bleiben auch bei Kälte elastisch und bieten mehr Sicherheit.
  2. Nässe und unsichtbare Gefahren:
    Eisbildung auf Brücken oder in schattigen Bereichen kann bereits bei Temperaturen knapp über null auftreten. Ohne Winterreifen ist ein Kontrollverlust schnell möglich.
  3. Schweizer Berggebiete:
    Wer von tieferen Lagen in schneebedeckte Bergregionen fährt, benötigt Winterreifen und häufig auch Schneeketten. Fehlende Ausrüstung kann die Weiterfahrt verhindern.
  4. Schnelle Wetterwechsel:
    In der Schweiz können Wetterbedingungen innerhalb weniger Kilometer drastisch variieren. Winterausrüstung bietet die nötige Flexibilität.

Schweizer Gesetze zur Winterausrüstung

Das Strassenverkehrsgesetz (SVG) verlangt, dass Fahrzeuge stets sicher zu führen sind. Es besteht zwar keine explizite Winterreifenpflicht, doch bei Unfällen oder gefährlichem Verhalten aufgrund ungeeigneter Bereifung drohen Konsequenzen:

  • Bussen: Wer andere gefährdet, zahlt hohe Geldstrafen.
  • Führerscheinverlust: Bei schwerwiegenden Verstössen ist der Entzug möglich.
  • Haftung: Versicherungen können bei Unfällen mit Sommerreifen Leistungen verweigern oder kürzen.

Tipps für eine sichere Fahrt im Winter

  • Reifen rechtzeitig wechseln: Die Faustregel „von Oktober bis Ostern“ sorgt für maximale Sicherheit.
  • Ausrüstung mitführen: Schneeketten, Enteisungsmittel, Eiskratzer und Decken sind Pflicht, besonders in Bergregionen.
  • Langsam fahren: Reduzieren Sie bei widrigen Bedingungen Ihre Geschwindigkeit und erhöhen Sie den Sicherheitsabstand.
  • Kontrollen: Prüfen Sie regelmäßig die Profiltiefe (mindestens 4 mm empfohlen) und den Reifendruck.

Was passiert bei Unfällen mit Sommerreifen?

Bei einem Unfall mit Sommerreifen im Winter kann Ihnen nicht nur eine Strafe drohen, sondern auch eine Mitschuld zugesprochen werden. Versicherungen überprüfen die Fahrzeugausrüstung und können Regressansprüche geltend machen, wenn nachgewiesen wird, dass ungeeignete Bereifung zur Unfallursache beigetragen hat.

Sicherheit im Winter beginnt mit der richtigen Ausrüstung. Auch ohne Schnee bergen kalte Temperaturen, Nässe und Glätte erhebliche Gefahren. Wer auf Winterreifen verzichtet, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer – und riskiert rechtliche und finanzielle Konsequenzen. Planen Sie rechtzeitig und fahren Sie verantwortungsbewusst!

 

Quelle: Polizei.news Redaktion
Titelbild: Polizei.news Redaktion

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